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Gärten

Garten heißt auf Tibetisch "linka". In Städten wie Lhasa und Shigatse und ihren Vororten gibt es Landschaftsgebiete mit üppigen Wiesen, prachtvollen Blumen und hohen Bäumen. Solche Gebiete werden meist als "linka" bezeichnet. Im Sommer und Herbst schlägt man dort Zelte znm Picknick auf. Es wird gesungen und getanzt. Unter den Gärten und Parks in Tibet ist der Norbulingka in Lhasa der bekannteste. Er wird als Meisterwerk der Gartenbaukunst der chinesischen nationalen Minderheiten angesehen.
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Norbulingka

Der Norbulingka-Park liegt in der westlichen Vorstadt von Lhasa und 2 km vom Potala-Palast entfernt. Er wurde 1988 vom Staatsrat zur bedeutenden, unter staatlichem Schutz stehenden Kulturstätte erklärt. Am 14. Dezember 2001 wurde er als erweiterter Teil des Baukomplexes Potala-Palast von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. 2001 wurde der Norbulingka vom Staatlichen Amt für Tourismus als touristische Stätte der Kategorie AAAA eingestuft.

Norbulingka bedeutet auf Tibetisch "Schatzgarten". Der Park bedeckt eine Fläche von 3,6 Mio. m2. Er wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts erstmals angelegt. Durch oftmalige Erweiterungen hat er den heutigen Umfang erreicht. Norbulingka gliedert sich in drei Teile; den Vorderhof, den Palast und den Waldteil. In dieser Parkanlage stehen verschiedene Hallen und Pavillons, die über 400 Räume unterschiedlicher Größe haben. Der Norbulingka ist der höchste Park der WeIt. Nach der demokratischen Reform in Tibet 1959 ist der Norbulingka ein öffentlicher Park für alle Einwohner geworden.

Tibetischen Geschichtsbüchern zufolge lag einst hier eine Quelle, die Augenbeschwerden heilte. Der körperlich schwache siebente Dalai Lama, Kalsang Gyatso, machte in jedem Sommer hier eine Kur. Der Kommissar für tibetische Angelegenheiten stellte darauf hin beim Kaiserhof der Qing-Dynastie einen Antrag auf Bau einer Erholungsstätte für den Dalai Lama. Dieser Antrag wurde vom Kaiserhof genehmigt. Dadurch entstand in Norbulingka das erste Bauwerk, der Palast der Kühlen Luft. Seither gingen Dalai Lamas aller Generationen, bevor sie die Verwaltung der politischen und religiösen Angelegenheiten übernahmen, zu Studienzwecken dorthin. Auch nach dem Amtsantritt gingen sie jährlich im Sommer in ihre Residenz zum Norbulingka. So wurde Norbulingka zur Sommerresidenz der Dalai Lama.

Die Bauwerke der Parkanlage sind an fünf Stellen zu finden. Auf der linken Seite hinter dem Haupteingang stehen die in der Frühphase entstandenen Bauten, zu denen der Palast der Kühlen Luft gehört. Geht man durch den Eingang, sieht man einen zweistökigen Turm, der auch Turm der Stärke zur Bewältigung dreier Stufen heißt. Die Theaterbühne, auf der tibetische Stücke für den Dalai Lama aufgeführt wurden, ist nach Osten gerichtet. Vor der Theaterbühne befindet sich ein zweistöckiger Zuschauerraum. Auch heute wird jährlich zum Shoton-Fest tibetisches Theater aufgeführt. Nordwestlich vom Palast stehen verschiedene Pavillons und Türme. Zu nennen sind vor allem der Pavillon in der Mitte des Sees, der Pavillon des Drachenkönigs und der Ostpavillon des Drachenkönigs. Im westlichen Teil von Norbulingka befinden sich noch weitere Hallen und andere Bauwerke, die unter dem 13. Dalai Lama gebaut wurden. Nördlich davon stehen Bürogebäude. Der neue Palast befindet sich im Norden und ist nach Süden gerichtet. Er wurde 1956 mit finanzieller Unterstützung der Zentralvolksregierung gebaut und ist von einer hohen Mauer umschlossen. Dieses Bauwerk im tibetischen Stil ist zweistöckig und hat ein flaches Dach. Darin gibt es Büro-, Empfangs-, Erfrischungs-, Sanitär-, Schlaf- und Meditationsräume sowie Vorlesungshallen und die kleine Sutrahalle. An der prächtigen Innengestaltung sind hier und da moderne Elemente zu sehen. Der Palast ist eine repräsentative Residenz in Tibet der neueren Zeit. Im zweiten Stock der kleinen Sutrahalle hängen 301 Wandgemälde, die inhaltlich zusammenhängen und die tibetische Geschichte von der sagenhaften Urzeit bis zum Empfang von Dalai Lama und Panchen Lama durch den Vorsitzenden Mao darstellen.

Der Norbulingka ist der größte, höchstgelegene Park der Welt. Obwohl er aus alter Zeit stammt, ist er vollständig erhalten. Im Norbulingka sind viele Meisterwerke der Bildhauer-, Garten- und Baukunst zu bewundern, auch an dieser Parkanlage ist die Verschmelzung der Gartenbaukunst von Tibetern, Han-Chinesen und anderen ethnischen Gruppen deutlich erkennbar. Durch die Besichtigung des Norbulingka kann man einen guten Einblick in die tibetische Geschichte und Kultur gewinnen. Zur Zeit verfügt der Norbulingka über mehr als 30 000 Stück wertvoller Kulturgegenstände, 7000 davon gehören zu den Kulturgegenständen nationalen Rangs.

Wegen der langen Geschichte sind manche Bauwerke im Norbulingka beschädigt. Auf der vierten Konferenz für die Arbeit in Tibet im Juni 2001 wurde die Renovierung des Norbulingka als Schlüsselprojekt für Tibet aufgenommen. Im Juni 2002 wurde die Renovierung begonnen, das dafür benötigte Geld in Höhe von 67,4 Mio. Yuan wurde von der Zentralregierung bereit gestellt.

Teich des Drachenkönigs

Hinter dem Berg Potala liegt ein stiller Teich. Die grünlich schimmernde Wasseroberfläche spiegelt die umstehenden Bäume wider. Hier befindet sich Lhasas berühmte Parkanlage Zongjiao Lhokang.

Zongjiao bedeutet im Tibetischen "hinter dem Palast" (hier Potala). Lhokang bedeutet Halle für Lhogeister. Lho ist ein Sammelbegriff für unterirdische und Wassergeister, die sowohl im tibetischen Buddhismus als auch in der alten Boen-Religion eine Gruppe bilden. Später wurde in Anlehnung an die Überlieferung aus dem Landesinneren der Name Drachenkönig populär. Daher nannte man dann auch das Gewässer "Teich des Drachenkönigs".

Im 17. Jahrhundert wurden beim Ausbau des Potala-Palastes eine große Menge Erde von hier geholt. Die so geschaffene Grube füllte sich mit Wasser und wurde zu einem Teich. Unter dem sechsten Dalai Lama wurde das Wasser reguliert. Auf der Insel inmitten des Teiches wurde nach dem Muster der "Altarstadt" im tibetischen Buddhismus ein Turm, also ein Lhokang gebaut, außerdem konstruierte man noch eine über 3 m breite und 20 m lange Brücke, die die Insel mit dem Land verbindet. Unter dem achten und dem dreizehnten Dalai Lama wurde hier gründlich renoviert. Dieser Lhokang hat drei Stockwerke, in den ersten beiden Stockwerken stehen Statuen der weiblichen Gottheit Meizhosaiqen, die unter dem sechsten Dalai Lama hierher gebracht wurden, sowie die Nachbildung einer ,,Altarstadt“ und Statuen von Schutzgottheiten. Um dieses Bauwerk herum wurden Wandelgänge eingerichtet. Von denen aus man die nähere Landschaft betrachten kann. Das oberste Stockwerk hat eine sechseckige Form. Der Dachüberhang hat eine Dougong-Konstruktion; das ist eine für Bauwerke im Landesinneren typische Konstruktion mit untereinander verzahnten Balken. Es sind noch "schwingende Dächer" zu sehen. Früher war dieser Teil nur einer kleinen Anzahl von Adligen zur Besichtigung zugänglich. Nach der demokratischen Reform in Tibet wurde Zongjiao Lhokang zum Park erklärt. Heute kommen zahlreiche Einwohner jedes Jahr zum Saga Dawa-Fest hierher, um die Gottheit Meizhosaiqen anzubeten. Sie zünden Butteröllampen an und überreichen Hadas und Opferspeisen.

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