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Im Grenzgebiet zwischen den Kreisen Mainling und Medog, auf 95 Grad östlicher Länge und 29 Grad nördlicher Breite, ändert der Yarlung Tsangpo scharf seine Richtung, um das Namjagbarwa-Massiv zu umgehen. Dadurch hat er die weltbekannte hufeisenförmige Schlucht geschaffen. Der Gipfel des 7782 m hohen Namjagbarwa erhebt sich am südlichen Ufer des Yarlung Zangbo, am nördlichen der 7151 m hohe Jialabailei. Zwischen dem Flussgebiet und den Gipfeln Namjagbarwa und Jialabailei beträgt der Höhenunterschied etwa 5000 bis 6000 Meter. Die beiden Gipfel schützen die Schlucht wie zwei riesengroße Türme. An seiner engsten Stelle ist der Fluss weniger als 80 m breit; er zieht sich wie ein dünner Faden durch einen schmalen Spalt.
1994 stellten chinesische Wissenschaftler durch eingehende Untersuchungen fest, dass die Große Schlucht des Yarlung Tsangpo die größte in der WeIt ist. Exakten Messungen zufolge hat diese Schlucht, nördlich des Dorfes Datogka im Kreis Mainling, in 2880 m Höhe beginnend und südlich vom Dorf ParTsoka im Kreis Medog mit nur noch 115m über dem Meeresspiegel endend, eine Gesamtlänge von genau 504,6 km. Die tiefste Stelle der Schlucht wird mit 6009 m angegeben; im Durchschnitt ist sie 2268 m tief. Damit ist sie ganz ohne Zweifel die größte und tiefste Schlucht der Welt. Die Tsolorado-Schlucht in den USA (mit einer Tiefe von 2133m und einer Länge von 440 km) galt neben der Tsolca-Schlucht in Peru (mit einer Tiefe von 3200 m) bisher als die größte Schlucht der Welt. Aber nun ist ja wissenschaftlich erwiesen, dass sie in keiner Beziehung mit der Großen Schlucht des Yarlung Tsangpo mithalten können. Diese Entdeckung erweckte natürlich weltweit allergrößte Aufmerksamkeit. Die Entdeckung der Großen Schlucht des Yarlung Tsangpo gilt als bedeutsamste und bahnbrechendste geologische Entdeckung der Menschheit im letzten Jahrhundert.
Im September 1998 wurde vom Staatsrat der VR China der Schlucht offiziell der Name "Die Große Schlucht des Yarlung Tsangpo" verliehen.