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Der in einer Höhe von 4040 m liegende Marktflecken am nördlichen Ufer des Mittellaufs des Nyang Qu Flusses umfasst die gleichnamige Kreisstadt.
Gyantse hat eine lange Geschichte. Vor der Entwicklung von Shigatse war Gyantse das politische und wirtschaftliche Zentrum, der belebteste Marktflecken und der wichtigste Verkehrsknotenpunkt zwischen Lhasa, Yadong und Shigatse. Seit Freigabe der Straße zwischen Lhasa und Shigatse ist der Verkehr in Gyantse nicht mehr so stark wie früher, obwohl er noch immer ein wichtiger Verkehrsplatz ist. Von hier gehen Straßen nach Yadong im Süden, nach Shigatse im Westen, nach Shannan im Osten und nach Lhasa im Norden.
In den letzten Jahren hat sich der Marktflecken Gyantse rasch entwickelt. Zur Zeit hat Gyantse ungefähr 10 000 Einwohner. Die öffentlichen Einrichtungen sind im Wesentlichen vorhanden. Faszinierend für Touristen sind die Überreste des Schlachtfeldes aus dem antibritischen Kampf in Gyantse, das Pelkhor Kloster, der Stupa mit zehntausend Buddhafiguren, das ehemalige Pharla-Landgut und die Landschaft am Nyang Qu-Fluss. Kardians aus Gyantse sind farbenfroh und haben unterschiedlichste Muster. Sie sind Zeichen ethnischer Besonderheiten und im In- und Ausland sehr gefragt. Um echte Kardians zu kaufen, kommen viele Touristen extra nach Gyantse.
Die Dzong Festung war früher der Sitz der Dzong-Regierung von Gyantse. 1904 drangen britische Invasionstruppen nach Tibet ein und erlitten schwere Verluste in Gyantse. Die lokalen Truppen und die Einwohner von Gyantse kämpften, den Zongshan-Berg als Festung nutzend, mit Flinten, Schwertern, Pfeilen und Steinen gegen die damals mit modernsten Waffen ausgerüsteten britischen Aggressoren. Als die Munition verbraucht war, hielten die tapferen Kämpfer noch drei Tage und drei Nächte aus, bevor sie alle vom Zongshan-Berg hinabsprangen. Darum wird Gyantse auch als „Heldenstadt” bezeichnet und ist ein Ort des Gedenkens an die Opfer des Kampfes gegen die britische Invasion. Auch Relikte der feudalen Leibeigenschaft aus der Zeit der Dzong-Regierung sind gut erhalten geblieben; sie sind gewissermaßen Fossilien bei der Erforschung der Zustände.