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Der Sitz des Landgutes Pharla ist gut erhalten, er liegt im Dorf Bangjor Lhunbo auf der südlichen Seite des Flusses Nyang Qu, knapp 4 km von der Stadt Gyantse entfernt. Die Sippe Pharla war in der neueren Geschichte Tibets eine bekannte und mächtige Adelsfamilie. Fünf Familienmitglieder waren hohe Beamte in der Lokalregierung Tibets. Die Sippe war eine der acht mächtigen Sippen Tibets. Im Ostteil Tibets hatte sie 25 Landgüter für Ackerbau und 8 Landgüter für Viehzucht. Sie veffügte insgesamt über eine Fläche von 6,67 Mio. m² und über 7000 Stück Vieh. Die Sippe besaß etwa 3000 Leibeigene und Sklaven.
Das Landgut Pharla, eines dieser Landgüter, hat ein dreistöckiges Hauptgebaude, in welchem zahlreiche Fotos und Gegenstände ausgestellt sind, die einen Einblick in die damalige Zeit vermitteln. Da sieht man verschiedene luxuriöse Gebrauchsgegenstände und daneben schreckliche Folterwerkzeuge. Im krassen Gegensatz zum luxuriös ausgestatteten Wohnhaus der Adligen stehen die ärmlichen Hütten der Dorfbewohner, die ausnahmslos Leibeigene oder Sklaven waren. Durch einen Besuch in diesem Landgut erfährt man, wie es im alten Tibet wirklich aussah. Die Dorfbewohner, die früher Leibeigene der Adelsfamilie waren, wohnen jetzt in neuen Häusern, die dem früheren Wohnhaus der Adligen in nichts nachstehen, so dass die Besucher kaum noch einen Unterschied feststellen können.