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Der Manasarovar See (Mapam Yum Tso) ist einer der höchstgelegenen Süßwasserseen in der Welt und einer der „drei heiligen Seen Tibets”. Er liegt 4588 m über dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von 412 km². Im Norden ist der See breit, im Süden dagegen schmal. Die maximale Tiefe liegt bei mehr als 70 m. Das Seewasser ist blau und klar wie ein Edelstein. Der See befindet sich im Kreis Burang, 20 km südöstlich vom Kangrinboqe-Gebirge (Kailash), mehr als 200 km vom Marktflecken Shiquanhe.
"Mapam" bedeutet im Tibetisch unbesiegbar, "Yum Tso" bedeutet See der Jade. Der Mönch Xuanzang aus der Tang-Dynastie (618-907) hat in seinem Buch Die westlichen Regionen der Tang-Dynastie irrtümlich den "Manasarovar See" als den "Jadesee im Paradies im Westen" bezeichnet. Im 11. Jahrhundert hatte der Buddhismus im Disput mit den Priestern der Bon-Religion gesiegt und den Namen des Sees in "Manasarovar See" geändert. Der neue Name bedeutet "See der Unbesiegbarkeit". Nach dem tibetischen Buddhismus kann man ungezügelte Begierden, Leid und Schuld tilgen, wenn man sich in dem Wasser des Sees badet. Und wer Wasser aus dem See trinkt, vertreibt seine Krankheiten. Um den See zu wandern, verheißt grenzenlose Wohltaten. Seit alten Zeiten gelten das Umwandern des Sees und ein Bad in seinem Wasser als Glück für die Pilger. Jedes Jahr kommen chinesische und ausländische Buddhisten und andere fromme Gläubige in einem nicht enden wollenden Strom zu diesem See. Der Mapam Yum Tso und der Kangrinboqe-Gipfel werden als "heiliger See" bzw. als "heiliger Berg" verehrt.
Jeden Sommer kommen in großer Zahl Schwäne hierher und erhöhen den Reiz der Gegend. Man sagt auch, wer Fische aus dem See isst, werde von Sterilität, Dystokie und Wassersucht geheilt. Chemischen Untersuchungen zufolge enthält das Seewasser viele Mineralien.
Der nur 3 km vom Manasarovar See entfernte "Dämonensee" - Lannga Tso ist ein Salzwassersee, über den häufig Stürme fegen und die Wellen gefährlich hoch peitschen.