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Naturschutzgebiete

Seit 30 Jahren ist es eine der Hauptaufgaben des tibetischen Umweltschutzes, Naturschutzgebiete einzurichten. Durch 30-jährige harte Arbeit wurden bei Einrichtung und Aufbau der tibetischen Naturschutzgebiete sichtbare Erfolge erzielt. Seit den 70er Jahren wurden vom Autonomen Gebiet Tibet verstärkte Mittel für den Schutz von Tieren und Pflanzen eingesetzt und in Gegenden, in denen seltene Tiere leben, Jagdverbote erlassen. In den 80er Jahren begann Tibet mit der Planung der Naturschutzgebiete. Von 1982 bis 1985 hat die Regierung des Autonomen Gebiets sieben Naturschutzgebiete, Medog, Zayu, Gangxiang in Bome, Bagqi, Zhamgou, Jangcun und Qomolangma, eingerichtet. Von diesen stehen Medog und Qomolangma als Naturschutzgebiete sogar auf staatlicher Ebene. 1991 wurde das Komitee zum Wildtierschutz in Tibet gegründet. 1993 wurden sechs weitere Naturschutzgebiete vor allem zum Wildtierschutz ausgewiesen, nämlich Qiangtang, Xainza, Mangkam, Dongjug, Chamoling und Painbo. Jetzt hat Tibet insgesamt 13 Naturschutzgebiete, entweder auf staatlicher oder auf Bezirksebene. Diese Naturschutzgebiete haben zusammen eine Fläche von 325 800 Quadratkilometern, was etwa 26,5% der Gesamtfläche des Autonomen Gebiets Tibet bzw. fast 50% der Gesamtfläche der Naturschutzgebiete in ganz China ausmacht.

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Die Naturschutzgebiete Chinas werden in drei Kategorien und neun Typen eingeteilt: ökologische Naturschutzgebiete, darunter 5 Typen - Wälder, Steppen, Wüsten, Feuchtgebiete im Binnenland und Gewässer; Naturschutzgebiete für Wildlebewesen, darunter 2 Typen - Naturschutzgebiete für Wildtiere und für Wildpflanzen; natürliche Relikte, darunter geographische und paläontologische Naturschutzgebiete. Mit allen Naturschutzgebieten, den schon bestehenden wie den geplanten, verfügt Tibet über die meisten Arten von Naturschutzgebieten in China. In Tibet leben mehr als 164 Arten von Wildtieren und Wildpflanzen, die unter staatlichem Schwerpunkt-Schutz stehen, und 16 Arten, die vom Autonomen Gebiet Tibet schwerpunktmäßig geschützt werden. Mehr als 40 Pflanzen- und Tierarten sind nur auf dem Qinghai-Tibet-Plateau und in den Himalaya-Gebieten beheimatet.

Die Naturschutzgebiete können als Basis der Erziehung und Aufklärung dienen. Durch eine breit entfaltete Aufklärung und Erziehung im Sinne der Verbesserung der Ökologie und des Schutzes der Umwelt wächst das Naturschutzbewusstsein der Menschen ständig weiter.

Naturschutzgebiet Qomolangma

Das nationale Naturschutzgebiet Qomolangma wurde 1988 gegründet und 1993 als Naturschutzgebiet auf staatlicher Ebene anerkannt. Es befindet sich im Grenzgebiet zwischen dem Autonomen Gebiet Tibet und Nepal, hat eine Gesamtfläche von 33,81 Mrd. m2 und mehr als 70 000 Bewohner (im Jahr 1994). Das Naturschutzgebiet besteht aus 7 Kernschutzgebieten, nämlich Tuolonggou, Rongxar, Xoibogang, Jiangcun, Kuntang, Qomolangma und Xixabangma, sowie 5 Forschungsgebieten, wie Zhentang, Nyalam, Gyirong und Kuntang.

Am Fuß des Südhangs des Qomolangma befindet sich das Karmar-Tal, das zu den "zehn bedeutenden Landschaften der Weltklasse" zählt. Es liegt 2300 Meter über dem Meeresspiegel. Das Tal ist 55 Kilometer lang und 8 Kilometer breit. Seine Gesamtfläche beträgt 440 km2. Im Naturschutzgebiet Qomolangma gibt es 2101 Arten von Angiospermen, mehr als 20 Arten von Nacktsamern, mehr als 22 Arten von Farnen, 600 Arten von F1echten und 130 Arten von Pilzen; hier leben noch 50 Arten Wildtiere, mehr als 200 Arten Vögel, 20 Arten Amphibien, Kriechtiere und Fische. Darunter stehen mehr als 47 Wildtierarten unter staatlichem Schutz ersten Ranges. Der Schneeleopard ist das Wappentier für das Naturschutzgebiet Qomolangma. Hier gibt es noch dichten Urwald mit Baumarten wie Himalaya-Tanne, Lärche, Krepprindenbirke, Juniperus-Busch, Sinarundinaria nitida (Pfeilbambus), Picea asperata (eine Fichtenart), nepalesischem Sandelbaum, Lilienmagnolie und Quercus semicarpifolia sowie Pflanzenarten wie Notoginseng und Picrorrhiza kurrooa, die von hohem Zier- und medizinischem Wert sind.

In Höhen von 3800 bis 4500 m gehen die Wälder in große Steppenflächen über. Das Gebiet oberhalb der Schneegrenze, etwa in 5500 m bis 6000 m Höhe, ist das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt. Im Naturschutzgebiet Qomolangma ist der Rongbo-Gletscher der größte.

Naturschutzgebiet Qiangtang

Kerngebiete des nationalen Naturschutzgebiets Qiangtang sind der Kreis Xainza, der Kreis Nyima und das Sondergebiet Shuanghu. Dieses Naturschutzgebiet hat eine Fläche von 367 000 km2 und ist das zweitgrößte Naturschutzgebiet der Welt beziehungsweise das größte Wildtierschutzgebiet in China und zugleich das weltgrößte.

1993 wurde das Naturschutzgebiet Qiangtang mit einer Fläche von 247 000 km2 nach Genehmigung durch die Lokalregierung Tibet gegründet. Danach begann die zuständige Behörde des Autonomen Gebiets Tibet anhand wissenschaftlicher Untersuchungen mit der Planung für die Vergrößerung des Naturschutzgebietes. Im April 2000 gab die chinesische Regierung die Einrichtung des Naturschutzgebiets Qiangtang bekannt, das etwa 120 000 km2 größer als das ursprüngliche ist.

Das Naturschutzgebiet Qiangtang hat einen südlichen und einen nördlichen Teil. Der südliche ist das Xainza-Feuchtgebiet mit einer Gesamtfläche von mehr als 40 000 km2. Die Seen Seling Tso und Gering Tso sind Hauptbestandteile von Südqiangtang. Hier leben viele seltene Zugvögel Tibets. Der nördliche Teil des Naturschutzgebiets Qiangtang ist ein Wüstengebiet mit seinen typischen Tierarten. Diese Zone ist menschenleer und hat sich daher in ihrem ursprünglichen, natürlichen Zustand erhalten. Hier leben die seltensten Wildtier- und Wildpflanzengesellschaften der WeIt.

Das Naturschutzgebiet auf dem Nordtibet-Hochland wurde zum Schutz der ArtenvielfaIt der Wüstenwildtiere eingerichtet. Die Artenvielfalt ist typisch für das Ökosystem in Tibet. Hier ist das Kernland des tibetischen Ökosystems. Es ist das weltgrößte, wundersamste und natürlichste Ökosystem. Wegen der speziellen Naturbedingungen ist das Ökosystem sehr empfindlich und kann deshalb leicht zerstört werden. Aber wenn es zerstört würde, wäre es wahrscheinlich unwiederbringlich verloren. Deshalb ist es so enorm wichtig, die Artenvielfalt hier gut zu schützen.

Im Naturschutzgebiet Qiangtang gibt es mehr als 100 seltene Wildtiere, wie z.B. Tibetische Antilopen, Wilde Yaks, Tibetische Wildesel, Schwarzhalskraniche und Schneeleoparden. Diese Wildtiere sind vom Aussterben bedroht und stehen daher unter ganz besonderem staatlichem Schutz. Das Naturschutzgbiet ist unentbehrlich für wissenschaftliche Untersuchungen hinsichtlich der Ökologie, der Lebensgewohnheiten, aber auch der Nutzung von Wildtieren. Untersuchungen über die physiologische Anpassungsfähigkeit der Wildtiere sind nützlich für die Erforschung der Höhenkrankheit bei Menschen.

Das Naturschutzgebiet im Nordtibet-Hochland zum Schutz der Artenvielfalt ist das dem natürlichen Zustand ähnlichste, höchstgelegene und größte ländliche Wüstenwildtierschutzgebiet der Welt. Es ist viermal so groß wie die zwei größten Naturschutzgebiete der USA, das Yukon-Delta-Naturschutzgebiet und das Nordpol-Naturschutzgebiet. Es ist auch fünfmal so groß wie das größte Naturschutzgebiet in Afrika: der Selous Nationalpark in Tansania.

Naturschutzgebiet in der Großen Schlucht des Yarlung Zangbo

Der Yarlung Zangbo fließt durch die weltgrößte Schlucht nach Süden, strömt reißend am südöstlichen Hang des östlichen Teils des Himalaya vorbei und mündet schließlich in den Indischen Ozean. Stark von der warmen und feuchten Strömung aus dem Indischen Ozean beeinflusst, gibt es im Flusstal des Yarlung Zangbo einen einzigartigen Typ der Vegetation, der die Tropen, die Gebirgssubtropen, die gemäßte Zone des Gebirges und die kalte Zone des Hochgebirges umfasst.

Wissenschaftlichen Untersuchungen nach gibt es eine außergewöhnlich reiche Fauna und Flora in der Schhicht. Diese Schlucht ist ein "natürliches Museum der Pflanzenwelt" und eine "Genschatzkammer der Fauna und Flora". Bisher hat man in diesem Naturschutzgebiet 3768 Arten von höheren Pflanzen, 521 Arten von Moosen, 895 Arten von Pilzen, 63 Arten von Säugetieren, 232 Vogelarten, 25 Arten von Kriechtieren, 19 Arten von Amphibien und mehr als 2000 Insektenarten gefunden. Außerdem befindet sich die Schlucht genau dort, wo sich die eurasische und die indische Festlandplatte berühren. Deswegen gilt sie vom geologischen Erscheinungsbild her als etwas Besonderes und wird als "geologisches Museum" bezeichnet.

Der Vorgänger des nationalen Naturschutzgebiets im Flusstal des Yarlung Zangbo ist das Naturschutzgebiet Medog, in dem vor allem ein Ökosystem des Gebirgswaldes, wertvolle Wildtiere und Pflanzen sowie ein Teil der großen Biegung des Yarlung Zangbo geschützt wurden. Das Naturschutzgebiet Medog erhielt einen staatlichen Rang im Juli 1986 und hatte damals eine Gesamtfläche von 620 Mio. m2. Um das große Flusstal des Yarlung Zangbo, die Umwelt der Wildtiere und Pflanzen als Ganzes zu schützen, wurde das Naturschutzgebiet Medog im April 2000 mit Genehmigung des Staatsrats vergrößert und umbenannt. Heute bedeckt das Naturschutzgebiet in der Großen Schlucht des Yarlung Zangbo eine Fläche von 9.62 Mrd. m2 und hat eine Bevölkerung von 14 900.

Die Große Schlucht des Yallung Zangbo hat eine mysteriöse Anziehungskraft, eine Umgebung voller Merkwürdigkeiten und überaus reiche Naturressourcen. Sie zählt zu den wertvollsten Schätzen Chinas und der ganzen Menschheit. Sie liegt versteckt im Hinterland von Südosttibet. Viele Urwälder und Gebirge sind dort völlig frei von menschlichen Spuren, weshalb sie noch ein Paradies für wissenschaftliche Untersuchungen, Expeditionen und Fototouristen sind.

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