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Das Samye Kloster liegt am Habori Berg, 38 km von der Stadt Zedang (Tsetang) entfernt. Das Samye Kloster wurde in der Mitte des 8. Jahrhunderts gegründet. Der Ort des Klosters wurde von dem großen Meister der Padmasambhava festgelegt. Nach Entwurf des Bauplans legte Trisung Detsan den Grundstein des Klosters und übenahm nach dessen Fertigstellung das Amt des Abtes, Er lud hochgebildete Mönche aus dem Landesinneren und Indien zur Darlegung und Übersetzung der Sutras ins Kloster ein. Er ordnete auch an, dass sieben Jungen aus den adligen Familien der Tubo Dynastie das Haupthaar zu scheren sei, weil sie Mönche werden sollten. Damit wurde das Samye Kloster in der Geschichte des tibetischen Buddhismus das erste Kloster, das die drei wesentlichen Elemente des Buddhismus in sich vereinte; die Verehrung Buddhas, die Achtung des Dharma und die Schaffung eines Mönchordens. Das Samye Kloster ist dafür berühmt, dass am Hauptgebäude der Klosteranlage architektonische Elemente aus Indien, Tibet und dem chinesischen Landesinneren vertreten sind.
Das Hauptgebäude des Klosters ist die Wuze Halle, die zusammen mit den umliegenden Hallen einen großen Baukomplex bildet, der eine Fläche von 87 000 m² bedeckt. Die Baufläche der Wuze Halle beträgt mehr als 6000 m², die Vorderseite ist nach Osten gerichtet und hat drei Stockwerke. Im dritten Stock befindet sich der säulenlose Raum. Die dreifache Dachschichtung symbolisiert den Sumeruberg, nach buddhistischer Überlieferung das Zentrum der WeIt. Die vier Nebenhallen symbolisieren die vier Himmelskönige. Auf der östlichen, südlichen, westlichen und nördlichen Seite stehen weitere vier Hallen, die wiederum in ihrer Nähe je zwei Nebenhallen haben. Eine der acht Nebenhallen heißt Zhajor Gyagaling; hier wurde die erste reguläre Sutraübersetzung geschaffen. An den Wänden der Wandelgänge auf der östlichen, westlichen und südlichen Seite im Hof sind Dutzende von Wandmalereien zu sehen, die darstellen, wie die heiligen buddhistischen Schriften übersetzt werden. Zu beiden Seiten der Haupthalle stehen je zwei Nebenhallen. In der Haupthalle stehen, ausgerichtet nach den vier Himmelsrichtungen, vier schwarz, weiß, grün und rot bemalte Stupas, die symbolhafte Bedeutung haben. Die Wuze Halle ist von einer zweifachen Mauer umgeben und hat vier Tore, für jede Himmelsrichtung eines. An den Wänden der Wandelgänge dieser Halle und der dahinten stehenden Buddha Halle sind Wandmalereien zu sehen, bei denen es sich um die Darstellung von Sitten und Gebräuchen in der Zeit der Tubo Dynastie handelt, z.B. Akrobatikvorführungen, Tanzszenen und Sportveranstaltungen. Auch die Grundrisse der frühesten Klosteranlage sind zu betrachten. Das alles sind wertvolle historische Quellen. Die Mauer des Samye Klosters hat eine ovale Form. Sie ist 3,5 m hoch und 1,2 m dick. Auf der Mauer stehen kleine Stupas, in den vier Ecken stehen vier große Stupas, die als besondere architektonische Schönheiten gelten.
An der südlichen Mauer vor dem Osttor der Wuze Halle steht eine Steintafel in Form einer Säule. Sie ist 3,8 m hoch und hat einen 0,8 m starken Sockel. Sie wurde kurz nach der Fertigstellung der großen Halle aufgestellt und heißt: „Steintafel mit dem Eid, den Buddhismus yu fördern“. In die Steintafel ist ein tibetischer Text eingehauen. Er vermeldet die Unterstützung des Buddhismus durch das königliche Haus der Tubo-Dynastie. Am Tor der Vorderseite der Halle hängt eine von einem Kaiser der Qing-Dynastie geschenkte Ehrentafel. Die vor dem Tor an dem Querbalken hängende Bronzeglocke war ein Geschenk der dritten Konkubine Trisung Detsans. Diese Glocke hat eine Höhe von 1,1 m und einen Durchmesser von 0,55 m. Auf ihr sind tibetische Texte zu sehen; neben Gebeten ist auch der Anlass zum Bau dieser Glocke vermerkt. Diese Glocke wurde unter Leitung von aus dem Landesinneren stammenden Mönchen gegossen. Überlieferungen zufolge ergeben sich aus dem Glockeschlag neun verschiedene Töne.
Das Samye Kloster verfügt über eine große Anzahl Steinerner Skulpturen. Die etwa 1500 Skulpturen zeigen ein breites motivisches Spektrum. Vor dem Tor der Haupthalle stehen zwei Steinlöwen und ein Paar Elefanten aus weißem Mamor. Ihre schlichte, aber kunstvolle Gestaltung verweist auf den vollendeten Stil der Bildhauerkunst der Tang Dynastie.
Seit 1981 hat die chinesische Regierung 12 Mio. Yuan und 50 kg Gold bereit gestellt, um das Kloster gründlich zu renovieren.